Richtig Waschen und Reinigen
So wird auch daheim alles sicher sauber

An dieser Stelle geben wir Ihnen ein paar wissenswerte Tipps zu den Themen Waschen und Reinigen. Vielleicht können Sie Einiges auch im Haushalt oder der Firma nutzen oder wir können Ihnen damit helfen, kleinere Pannen an Ihrer Garderobe vorzubehandeln oder zu beseitigen.

Umweltschutz

Bei Textilreinigungen dachte man früher zwangsläufig an Lösungsmittelgeruch. Heute gibt es in Deutschland die strengsten Vorschriften für Reinigungen. In den 90er Jahren wurden Gesetze erlassen, die die Grenzwerte für Lösungsmittelemission drastisch herabsetzten. Infolgedessen mussten neue Maschinen angeschafft werden, die die strengen Anforderungen erfüllen konnten.

Heute werden Maschine und Raumluft mit Messcomputern überwacht, Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Grenzwerte. Das offene Hantieren mit Lösungsmitteln ist nicht mehr erlaubt. Das Befüllen der Maschine mit Lösungsmittel und das Entsorgen erfolgen im komplizierten geschlossenen System.

All diese Dinge kosten den Textilreiniger viel Geld – dafür ist Reinigung heute eine wirklich saubere Sache! Sehr viele Artikel aus dem Heimtextilienbereich, wie z. B. Oberbetten und viele Vorhänge, werden bei uns nass gereinigt. Das bedeutet für Sie die größtmögliche Frische ganz ohne Einsatz von Lösungsmitteln.

Vorteil: deutlich geringerer Verbrauch!!!

Die Reinigung von einem Kilo Oberbekleidung verbraucht im Haushalt ca. 60 Liter Wasser. In der Textilreinigung ist es weniger als 1 Liter! Auch der Energie- und Waschmittelverbrauch ist drastisch geringer.

Pflegekennzeichen

Die Pflegekennzeichnung wird von der „Arbeitsgemeinschaft Pflegekennzeichen für Textilien in der Bundesrepublik Deutschland“ herausgegeben. Sie gibt an, wie das Textil behandelt werden soll. Ist eine solche Kennzeichnung im Textil vorhanden, so haftet der Hersteller für deren Richtigkeit. Da diese Symbole sowohl Ihnen als auch dem Textilreiniger eine wichtige Hilfe sind, sollten Sie das Etikett mit den Pflegeangaben niemals heraustrennen! Im Mai 2005 ist die neuste Fassung der Symbole veröffentlicht worden. Neu sind z. B. die Symbole für die Nassreinigung sowie für die Sauerstoffbleiche.

Die aktuellste Fassung der Pflegerichtlinien mit vielen erklärenden Hinweisen finden Sie hier!
 

Faserkunde

Wolle

Faser vom Fell des Schafes. Die Bezeichnung „Wolle“ darf auch zur Benennung eines Gemisches aus Fasern von der Schafschur und aus Haaren der nachstehend aufgeführten Tiere verwendet werden.

Seide

Faser, die ausschließlich aus Kokons Seiden spinnender Insekten gewonnen wird

Baumwolle

Faser aus den Samen der Baumwollpflanze

Kapok

Faser aus dem Fruchtinneren des Kapoks

Flachs bzw. Leinen

Bastfaser aus den Stängeln des Flachses

Hanf

Bastfaser aus den Stängeln des Hanfes

Jute

Bastfaser aus den Stengeln des Corchorus olitorius und Corchorus capsularis sowie Fasern aus Hibiscus cannabinus, Hibiscus sabdariffa, Abutilon avicennae, Urena lobata und Urena sinuata

Manila

Faser aus den Blattscheiden der Musa textilis

Alfa

Faser aus den Blättern der Stipa tenacissima

Kokos

Faser aus der Frucht der Cocos nucifera

Ginster

Bastfaser aus den Stängeln des Cytisus scoparius und/oder des Spartium junceum

Ramie

Faser aus dem Bast der Boehmeria nivea und der Boehmeria tenacissima

Sisal

Faser aus den Blättern der Agave sisalana

Sunn

Faser aus dem Bast der Crotalaria juncea

Henequen

Faser aus dem Bast der Agave Fourcroydes

Maguey

Faser aus der Agave Cantala

Acetat

Faser aus Zellulose-Acetat mit weniger als 92 % jedoch mindestens 74 % acetylierter Hydroxylgruppen

Alginat

Faser aus den Metallsalzen der Alginsäure

Cupro

Regenerierte Zellulosefaser nach dem Kupfer-Ammoniak-Verfahren

Modal

Nach einem geänderten Viskoseverfahren hergestellte regenerierte Zellulosefaser mit hoher Reißkraft und hohem Modul in feuchtem Zustand

Regenerierte Proteinfaser

Faser aus regeneriertem und durch chemische Agenzien stabilisiertem Eiweiss

Triacetat

Aus Zellulose-Acetat hergestellte Faser, bei der mindestens 92 % der Hydroxylgruppen acetyliert sind

Viskose

Bei Endlosfasern und Spinnfasern nach dem Viskoseverfahren hergestellte regenerierte Zellulosefaser

Polyacryl

Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette aus mindestens 85 Gewichtsprozent Acrylnitril aufgebaut wird

Polychlorid

Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette aus mehr als 50 Gewichtsprozent chloriertem Olefin (z. B. Vinylchlorid, Vinylidenchlorid) aufgebaut wird

Fluorfaser

Faser aus linearen Makromolekülen, die aus aliphatischen Fluor-Kohlenstoff-Monomeren gewonnen wird

Modacryl

Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette aus mehr als 50 und weniger als 85 Gewichtsprozent Acrylnitril aufgebaut wird

Polyamid oder Nylon

Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette sich wiederholende Amidbindungen aufweist, von denen mindestens 85 % an lineare aliphatische oder zykloalipathische Einheiten gebunden sind

Aramid

Faser aus linearen synthetischen Makromolekülen mit aromatischen Gruppen, deren Kette aus Amid- oder Imidbindungen besteht, von denen mindestens 85 % direkt an zwei aromatische Kerne gebunden sind und deren Imidbindungen, wenn vorhanden, die Anzahl der Amidbindungen nicht übersteigen dürfen

Polyimid

Faser aus synthetischen linearen Makromolekülen, deren Kette sich wiederholende Imideinheiten aufweist

Lyocell

Durch Auflösungs- und Spinnverfahren in organischem Lösemittel hergestellte regenerierte Zellulosefaser ohne Bildung von Derivaten (Unter „organischem Lösemittel“ ist im Wesentlichen ein Gemisch aus organischen Chemikalien und Wasser zu verstehen).

Polyester

Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette aus mindestens 85 Gewichtsprozent aus dem Ester eines Diols mit Terephtalsäure besteht

Polyethylen

Faser aus gesättigten linearen Makromolekülen nicht substituierter aliphatischer Kohlenwasserstoffe

Polypropylen

Faser aus synthetischen linearen gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, in denen jeder zweite Kohlenstoff eine Methylgruppe in isotaktischer Anordnung trägt, ohne weitere Substitution.

Polyurethan

Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette eine Wiederkehr der funktionellen Urethangruppen aufweist

Elastodien

Elastische Faser, die aus natürlichem oder synthetischem Polyisopren besteht, entweder aus einem oder mehreren polymerisierten Dienen, mit oder ohne einen oder mehreren Vinylmonomeren, und die, unter Einwirkung einer Zugkraft um die dreifache ursprüngliche Länge gedehnt, nach Entlastung sofort wieder nahezu in ihre Ausgangslage zurückkehrt.

Elasthan

Elastische Faser, die aus mindestens 85 Gewichtsprozent von segmentiertem Polyurethan besteht, und die, unter Einwirkung einer Zugkraft um die dreifache ursprüngliche Länge gedehnt, nach Entlastung sofort wieder nahezu in ihre Ausgangslage zurückkehrt.

Fleckenbehandlung

Er ist einfach unberechenbar, stets zur falschen Zeit, am falschen Ort: der Fleck. Gern ruiniert er das Lieblingskleid, das frisch gewaschene Hemd oder die kostbare Seidenkrawatte – ohne jede Vorwarnung. Selten ist man gewappnet und meistens erschreckt. Die spontane Reaktion: Man greift zum Papiertaschentuch oder zur nahe liegenden Serviette und … reibt. Genau das sollten man eben nicht.

Die goldene Profiregel:

Niemals reiben! Denn dadurch dringen die Flecksubstanzen und Farbstoffe noch tiefer in das Gewebe ein. In jedem Fall wird die textile Oberfläche strapaziert und häufig sogar beschädigt. Im schlimmsten Fall gibt die Serviette eigene Farbstoffe an das Kleidungsstück ab.

Der Profi-Tipp zur Soforthilfe:

Nehmen Sie den groben Schmutz zunächst vorsichtig mit einem trockenen, sauberen (Taschen-) Tuch ab. Legen Sie ein weiteres Tuch unter das Gewebe. Tropfen Sie lediglich etwas Wasser auf den Fleck und tupfen Sie die nasse Stelle schließlich wieder vorsichtig ab, um die nun verdünnte Flecksubstanz aufzusaugen. Sie können diesen Vorgang so lange wiederholen, bis sich die Substanz nicht mehr verdünnen lässt und das Textil trocknen lassen.

Keine Angst vor Rändern, diese werden bei einer anschließenden Behandlung im Textilpflegebetrieb rückstandslos entfernt. Die professionelle Detachur ist der erste Reinigungsschritt vor der maschinellen Pflege, bei dem Flecken gezielt vorbehandelt werden. In Handarbeit, auf einem speziellen Detachiertisch, werden fetthaltige oder wachsähnliche, aber auch wasserlösliche Verfleckungen entfernt. Neben umfangreichem Wissen über Materialien, Färbungen und spezifischen Detachiermittel braucht es dafür das nötige Fingerspitzengefühl, vor allem aber das Fachwissen über die Materialeigenschaften der Textilien.

Alter des Fleckes

Je schneller ein Fleck behandelt wird, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, um ihn auch beseitigen zu können. Innerhalb von 24 Stunden lassen sich 90 % oder mehr entfernen. Innerhalb von 7 Tagen sind es noch 79,8 % und nach 21 Tagen nur noch 53,1 %. Deshalb sollten Sie Textilien mit Flecken schnell zu uns bringen.

Reinigungstipps

In dieser Rubrik werden interessante Tipps zum Pflegen und Schützen der Garderobe veröffentlicht, welche direkt aus unserem Arbeitsalltag und unserer reichhaltigen und langjährigen Erfahrung entstammen.

Ironische Schadensvermeidung

Satire-Warnung: Sehen Sie diesen ersten Reinigungstipp unbedingt als nicht ganz ernst gemeinte Satire zum Einstieg an.

Die zentrale Frage für den Textilreiniger lautet:
Wie kann man Reklamationen erfolgreich verhindern?

Die Antwort:

Durch eine umfangreiche und optimale Aufklärung. Diese sollte möglichst handschriftlich von einem Mitarbeiter erfasst werden und folgende Punkte – mit viel Augenzwinkern – enthalten:

Sehr geehrte Kundin, Sie überlegen, uns Ihr Kleid zur Reinigungsbehandlung zu übergeben. Nach einer gründlichen Durchsicht haben wir unten aufgeführte Risiken festgestellt. Sollten Sie diese Risiken nicht eingehen wollen, bitten wir Sie, von der Absicht Abstand zu nehmen, das Kleid bei uns reinigen zu lassen.

Risiken:

Nähte des Oberstoffes können aufgehen, Knöpfe können abgehen, Schweißflecken könnten sichtbar werden. Es könnte sein, dass der Stoff an den vorhanden oder den unsichtbaren Flecken durch die Flecksubstanz bereits geschädigt ist und dadurch bricht. Die Farbe könnte durch Herstellermängel oder durch Lichteinflüsse auch beispielsweise bereits im Ladengeschäft oder im Lager eines Versandhändlers geschädigt sein. Das Pflegekennzeichen könnte sich ablösen oder unleserlich werden. Der Reißverschluss könnte Schaden nehmen.

Das Kleid könnte auch durchs Bügeln verändert werden. Obwohl wir uns an die Temperaturempfehlung des Herstellers halten, können durch den Bügelprozess Schädigungen in der Farbgebung wie auch in der Stoffstruktur zu Tage treten. Zudem könnte das Kleid, ohne dass eine Fehlbehandlung vorliegt, eingehen. Auch könnte sich zwischen der letzten Benutzung des Kleids vor der Reinigung und der Benutzung nach der Reinigung Ihre Figur weiterentwickelt haben, was dazu führt, dass das Kleid nicht mehr (optimal) sitzt. Falls Sie das Kleid nicht innerhalb einer Woche nach Fertigstellung abholen, könnte es an den Schultern Abdrücke vom Kleiderbügel bekommen. Auch könnte der optische Aufheller unter der Plastikfolie reagieren und zu einer gelblichen Farbtonverschiebung führen.

Achtung Allergiker! Es könnten sich trotz größter Sorgfalt feinste Spuren von Wasch-, Reinigungs- und Detachiermittel nach der Bearbeitung im Kleid befinden.

Bei der von uns zur Verfügung gestellten Tragetasche könnten, wenn weitere Gegenstände dazugepackt werden, die Henkel reißen und das Kleid kann durch Herunterfallen neu verschmutzen. Achtung! Das Kleid ist nicht auf dem Fahrrad zu transportieren, da es in die Fahrradspeichen gelangen und zu einem Sturz führen kann.

Bitte beachten Sie unsere Glaseingangstüren. Es besteht die Gefahr, dass Sie dagegen laufen oder sich an der Tür anlehnen, obwohl sie bereits offen ist.

Beachten Sie auch, das Wechselgeld nicht in den Mund zu nehmen. Es könnten dadurch Keime übertragen werden.

Bestätigung der Kundin: Ich übernehme diese (mir auch vorgelesenen) Risiken.

Ort, Datum, Unterschrift

P. S.: Wie Sie wissen, ist Textilreinigung ein Glücksspiel und für Jugendliche und Kinder unter 18 Jahren nicht erlaubt. Eltern haften für ihre Kinder. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden benachrichtigt.

Wachstropfen auf dem Anzug?

Einziger guter Rat in diesem Fall: Bringen Sie das Kleidungsstück so bald wie möglich zur Textilreinigung.

Vergessen Sie das alte Hausrezept, saugfähiges Papier auf das Wachs zu legen und mit einem heißen Bügeleisen darüberzufahren. Früher klappte das mit dem Herausbügeln von Wachsflecken, aber da waren weder farbige Kerzen noch synthetische Fasern gebräuchlich. Wer heute versuchen würde, farbiges Kerzenwachs aus den häufig verwendeten Polyamid- oder Polyesterfasern herauszubügeln, müsste bald feststellen, dass er einen Farbfleck für immer hineingebügelt hat. Wenn nämlich Wachs durch das heiße Bügeleisen schmilzt und von dem Papier aufgesogen wird, wandert der Farbstoff meist nicht mit. Er bleibt in den Fasern haften und verfestigt sich dort durch die Wärmeeinwirkung. Das Wachs ist weg, der Fleck ist drin.

Die Textilreinigung hat Hilfsmittel und Geräte, um das Wachs samt dem Farbstoff zu entfernen.

Warum haben Kleidungsstücke aus der Textilreinigung nicht den angenehmen Duft von gewaschenen Materialien?

Diese Frage ist leicht zu beantworten. Bei Waschen werden in den meisten Fällen parfümierte Waschmittel und auch parfümierte Weichspüler eingesetzt. Diese Produkte sind darauf ausgerichtet, dass Duftstoffe auf Textilien aufziehen und auch noch längere Zeit dem Textilmaterial anhaften. Die verschiedenen Waschmittel oder Weichspüler riechen nicht alle gleich. Es werden unterschiedliche Duftstoffe eingesetzt und jedes Produkt hat seine spezifische Duftnote.

In der Textilreinigung ist die Verwendung von Duftstoffen nicht üblich, da es sehr schwierig ist, einen Duftstoff zu finden, der tatsächlich jedem Kunden gleichermaßen gefällt. Deshalb verzichtet man auf den Einsatz von Duftstoffen. Die Textilien besitzen deshalb auch nach der Reinigung noch ihren spezifischen Eigengeruch.

HILFE! EIN FLECK – Wie kriege ich den weg?

Das Missgeschick eines Flecks auf Hemd, Kleid oder Hose ist schnell passiert. Besonders in geselliger Runde und angenehmer Atmosphäre sind versehentlich auf die Kleidung getropfter Kaffee, Wein oder Soßenspritzer ein großes Ärgernis. Erste Reaktion: der Stimmungskiller Fleck muss weg. Schnell bemüht man sich um ein feuchtes Tuch, beginnt zu reiben und hat damit genau das Falsche getan.
 
Erste Regel bei einem Fleck: Niemals reiben! Weder mit einem Tuch noch mit dem Fingernagel. Die Oberfläche des Textils könnte dadurch beschädigt werden. Die richtige erste Hilfe: Ein Tuch unter den Fleck legen. Mit einem zweiten Tuch, das mit kaltem Wasser getränkt ist, den Kleck durch tupfen. Geht der Fleck dabei nicht weg, auf keinen Fall die Stimmung verderben lassen und das verschmutzte Stück so bald wie möglich in die Reinigung bringen. Die haben Mittel und Kenntnisse, um den Fleck zu entfernen.
 
Im Fachhandel gibt es zwar auch gute Fleckenentferner für den Hausgebrauch, allerdingst ist Vorsicht angesagt, da nicht vorherzusehen ist, wie Farben und Fasern auf die Mittel reagieren. Zweite Regel bei einem Fleck: Auf keinen Fall bügeln! Wärme macht viele Flecken dauerhaft.

IMPRÄGNIEREN - Lohnt sich das und was passiert da mit meiner Kleidung?

Lohnend ist eine Imprägnierung mit wasserabweisenden Produkten auf alle Fälle, denn sie schützt vor Wind und Wetter. So kann man sich in imprägnierter Oberbekleidung auch bei unwirtlicher Witterung wohl fühlen. Das Prinzip ist einfach. Im Textilpflegefachbetrieb wird bei der Imprägnierung ein hauchdünner Film hydrophober (wasserabstoßender) Substanzen auf das Fasermaterial aufgebraucht. Poren und Zwischenräume der Textilien werden dadurch weder verklebt noch verschlossen. Die Kleidung bleibt atmungsaktiv, weist aber Wasser ab. Das garantiert einen hohen Tragekomfort. Durch häufigen Gebrauch eines Kleidungsstückes lässt die Wirkung der Ausrüstung nach. Damit das Wasser auch beim nächsten Regen abperlt, ist deshalb zusammen mit jeder Reinigung jeweils auch eine frische Imprägnierung zu empfehlen. Immer häufiger werden nicht mehr nur Regen- und Sportbekleidung zur Imprägnierung gebracht, auch bei Anzügen und Kostümen will man sie nicht mehr missen – sie schützt nämlich auch vor Flecken.

Ist Nassreinigung das Gleiche wie Waschen?

Nassreinigen und Waschen sind zwei verwandte, jedoch verschiedene Methoden der Textilpflege. Gemeinsam ist ihnen das Lösemittel Wasser. Für Nassreinigung ist deshalb auch das „W“ im Kreis als Pflegekennzeichen eingeführt worden, für die Waschbarkeit im Haushalt gilt nach wie vor der Waschbottich als Zeichen.

Grundsätzlich können alle Textilien, die als waschbar gekennzeichnet sind, auch mit den Methoden der Nassreinigung behandelt werden. Andererseits ist es möglich, einen Teil der Kleidungsstücke, die als nicht waschbar, also mit durchgestrichenem Waschbittich ausgezeichnet sind, einer sachgemäßen Nassreinigung zu unterziehen. Durch die großen Trommeln der Nassreinigungsmaschinen sind eine individuelle Steuerung des Reinigungsprogrammes und durch spezielle Pflegeprodukte bessere Behandlungsbedingungen als in der Haushaltswaschmaschine möglich. Außerdem hat der Textilreinigungsbetrieb andere Finishmethoden, also Möglichkeiten der Endbehandlung, zu denen auch das Bügeln zählt.

Die Nassreinigung eignet sich nicht nur für Kleidung, sondern vor allem auch für Heimtextilien. Es kommt hier jedoch maßgeblich auf die Materialbeschaffenheit und die Verarbeitung der Textilie an. Denn: Nicht alle Fasern vertragen Wasser.

Ist Verlass auf Pflegekennzeichen?

In aller Regel kann man sich auf die Pflegekennzeichnung verlassen. Es handelt sich um international gültige Symbole, die über die richtige Pflege der Textilien informieren. Es lohnt sich, schon beim Kauf eines Kleidungsstücks darauf zu achten, ob es mit Pflegesymbolen versehen ist.

Noch sind die Textilhersteller in Deutschland nicht dazu verpflichtet, ihre Produkte hinsichtlich geeigneter Pflegemaßnahmen zu kennzeichnen, aber alle seriösen Hersteller arbeiten üblicherweise Pflegekennzeichen ein.

Ist ein Kleidungsstück mit Angaben zur Waschtemperatur versehen, so kann ein sogenanntes Underlabelling, d. h. eine Kennzeichnung mit einer zu niedrigen Temperatur normalerweise ausgeschlossen werden. Wenn eine Textilie also mit maximal 60 0 C gewaschen werde darf, so trägt sie in den meisten Fällen auch den entsprechenden Pflegehinweis und empfiehlt nicht einen Waschgang mit kälterem Wasser.

Nimmt das Kleidungsstück durch die Pflegebehandlung Schaden, obwohl man sich ganz genau an die eingenähte Pflegekennzeichnung von Seiten des Herstellers gehalten hat, so liegt wohl eine Fehlkennzeichnung von Seiten des Herstellers vor, die einen Anlass für eine berechtigte Reklamation darstellt. Generell gilt jedoch: Wer die Pflegekennzeichnung beachtet, hat länger Freude an schöner Kleidung.